Die Urologie
Die Urologie befasst sich mit den krankhaften Veränderungen der harnbildenden und harnableitenden Organen von Mann und Frau (Niere, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre). In der Urologie werden zudem Krankheiten der Geschlechtsorgane des Mannes (Prostata, Penis, Hoden, Nebenhoden, Samenleiter, Samenbläschen) behandelt. Der Facharzt für Urologie ist demnach kein reiner Männerarzt, wie häufig angenommen, Frauen machen etwa 40-50% der Behandlungsfälle in der urologischen Praxis aus. Mit der Nephrologie (Nierenheilkunde), der Gynäkologie (Frauenheilkunde), der Neurologie (Nervenheilkunde), der Onkologie (Krebsbehandlung) und der Chirurgie ergeben sich fachliche Überschneidungen.
Grundsätzlich gilt, dass besonderer Wert auf die Vorsorge und die Früherkennung von Krankheiten gelegt werden sollte. So können vor allem bösartige Erkrankungen in anfänglichen und weniger aggressiven Stadien entdeckt und meist behandelt bzw. geheilt werden. In der Urologie zielt die Krebsfrüherkennung insbesondere auf Prostata, Harnblase, Nieren und Hoden ab. In der Uroonkologie werden bösartige Erkrankungen der genannten Organe behandelt und nachgesorgt.
Sexuelle Störungen des Mannes wie erektile Dysfunktion („Impotenz“), verfrühter, verzögerter oder ausbleibender Samenerguss (Ejaculatio praecox / retarda / retrograde Ejakulation / Anejakulation), Ausbleiben des Höhepunktes (Anorgasmie), Penisverkrümmungen, Veränderungen des Testosteronhaushaltes (z.B. Hypogonadismus) und schließlich die männliche Infertilität (Unfruchtbarkeit / unerfüllter Kinderwunsch) sind Arbeitsgebiete der Sexualmedizin bzw. der Andrologie. Diese stellt also die eigentliche „Männermedizin“ und somit das Gegenstück zur Gynäkologie / Frauenheilkunde dar.
Die Sexualmedizin bezieht alle Aspekte, die der Erhaltung, Förderung oder Wiederherstellung der sexuellen Gesundheit dienen, mit ein. So untersucht und berücksichtigt der sexualmedizinisch orientierte Urologe neben den körperlichen bzw. organischen Faktoren sexueller Störungen auch umfassend psychische und psychosomatische sowie individuelle ethische, religiöse und soziale Gesichtspunkte.